Freude im Leid: Wie der Glaube und die Solidarität in Nigeria die Menschen stärken
Vor wenigen Tagen hat uns Hypolite Adigwe, Studienkollege und Freund von HIFA-Mitbegründer Aaron Ekwu, seine Reflexion zur Weihnachtszeit gesendet.
Freude im Leid
Angesichts von Schmerz und Unheil,
Angesichts von Elend und Unglück
Neigen wir dazu, ein herausragendes Gesicht zu sehen,
Das Gesicht von Trauer und Kummer.
Aber da ist noch ein anderes Gesicht
Ein Gesicht an einem verborgenen Ort.
Es ist das menschliche Gesicht, das sich kümmert
Und teilt, um das leidende Gesicht zu trösten.
Aber weit über diesem fürsorglichen Gesicht
Ist noch ein liebendes Gesicht,
Die Hand, die den Tröster bedrängt,
Die Trauer in Freude zu verwandeln.
Es ist das Gesicht des Allmächtigen Gottes
Das sogar im stechenden Schmerz belehrt
Und die Herzen derer führt, die lieben,
Um die Traurigen wieder zum Lächeln zu bringen.
Gott sagt, freut euch, ihr alle, die ihr leidet,
Denn Hilfe wird von geliebten Menschen kommen.
Denn ich bin der Geber von allem Guten.
Denn diejenigen, die mich lieben, werden euch zum Lächeln bringen.
Hypolite Adigwe, Msgr.
Studienkollege und Freund von HIFA-Mitbegründer Aaron Ekwu
27. November 2022
Erster Adventsonntag
Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Ingeborg Grau
Hintergrund zum Gedicht Freud und Leid:
Über das Leid in Nigeria lesen wir wohl immer wieder auch in unseren Zeitungen: seit Jahren kommt es zu Terroranschlägen durch Boko Haram auf die Infrastruktur, auf Märkte, Schulen und Kirchen; zu bewaffneten Überfällen durch Herdenbesitzer auf die Siedlungen von Bauern und zu Vertreibungen – und längst nicht mehr nur im Norden; oder zu Kidnapping, um damit hohe Lösegeldsummen zu erpressen.
Zu all dem kam heuer im Oktober eine Flutkatastrophe, von der eine Reihe von Bundesstaaten Nigerias, im Norden und im Süden, schwer betroffen sind. Farmen wurden überschwemmt, die Aussaat wurde zerstört, Ernten konnten nicht eingebracht werden. Hypolite erzählte am Telefon etwa von einem Mann aus seiner Umgebung, der zu ihm um Hilfe kam: zusammen mit seiner Familie war er wochenlang vom Wasser eingeschlossen gewesen.
Die Preise für Lebensmittel, die schon zuvor hoch waren, sind durch die Auswirkungen der Überschwemmungen enorm gestiegen.