„Der Container hängt fest“ hat eine Fortsetzung, die recht unerfreulich ist

„Der Container hängt fest“ hat eine Fortsetzung, die recht unerfreulich ist

Es war gar nicht so einfach, den Container nach Calabar zu bringen. Wir berichten: 

Stand 30. April 2020:

Damit ein Container überhaupt von einer Spedition zum Transport übernommen wird, müssen alle Papiere, Versicherungen, Garantien etc. im Zielhafen vorliegen.

Das hat natürlich in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften zu erfolgen. Während unser Container unterwegs war, wurden einige Vorschriften geändert. So wurde z.B. der Wert, der angegeben war, vom nigerianischen Zoll bei einigen Waren dramatisch angehoben und die Einfuhrbedingungen zum Teil geändert. Das bedeutete natürlich wieder zusätzliche Wege in Lagos für unseren Partner und für uns zusätzliche Kosten.

Zuletzt war das Hauptproblem ein PKW, der für Ausbildungszwecke mit gesandt wurde. Dieses Auto war vom Hersteller vor 20 Jahren einer Berufsschule für KFZ-Techniker zu Ausbildungszwecken übergeben worden. Die Schule bekam ein neues Auto und wir durften das alte Auto kostenlos übernehmen. Das Besondere an dem Fahrzeug ist, dass gegenüber einem handelsüblichen Modell zusätzliche Messpunkte zugänglich sind. Außerdem hat es keine Fahrgestellnummer, denn es darf nicht auf der Straße verwendet werden. Es sind für die Ausbildung noch andere Motoren, mit für die Ausbildung wichtigen Modifikationen im Container.

Den Letztstand am Zoll habe ich noch nicht erfahren. Tatsache ist aber, dass unser langjähriger Partner in Zukunft keine Seecontainertransporte mehr für uns durchführen wird. Das ist sehr schade, aber zu verstehen, denn der große Aufwand und die nervenaufreibenden Verhandlungen wurden für uns unentgeltlich gemacht. Wir mussten nur die anfallenden Kosten (Taxen, Gebühren, Transportkosten etc.) tragen. Per Luftfracht ist mit Kosten von rund € 6,00 pro Kilogramm zu rechnen (Transport, Versicherungen, Zoll etc.). Das bedeutet, dass wir nur mehr hochwertige Ware nach Nigeria senden  können, jedoch keine gebrauchten Maschinen oder Verbrauchsmaterial wie z.B. Spenglerlot.

Stand 12. Mai 2020:

Der Container ist endlich durch. Wie hoch die Kosten sind, werde ich in den nächsten Tagen erfahren. Die Coronakrise hat auch in Nigeria voll zugeschlagen, was für uns bedeutet, dass sich die reinen Transportkosten um mehr als vervierfacht haben.

Dipl. Ing. Uwe Kraus

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