Das Okpoko Slum Projekt an der Grazer Medizin Universität
Im Rahmen des Studienmoduls „Sustainable Development Goals: Medizin in der Entwicklungszusammenarbeit“ an der Grazer Medizin Universität stellte Rev. Sr. Dr. Joyce Ezeugo, Gynäkologin und Geburtshelferin aus Nigeria, ihr „Medical Outreach Program“ vor.
Je nach verfügbaren finanziellen und materiellen Mitteln führt sie mit ihrem Team ein bis drei medizinische Einsätze pro Jahr in den Slums von Okpoko durch. Diese beinhalten Untersuchung und Therapie der Patientinnen und Patienten, Aufklärung hinsichtlich Geburtenregelung und Hygiene und Gesundheitsberatung. Es werden Nahrungsmittel verteilt und Medikamente ausgegeben, soweit sie verfügbar sind.
Zu einem Einsatz, der drei Tage dauert, kommen meist über tausend Kinder und Erwachsene. Die häufigsten Krankheiten sind Malaria, Harnwegsinfekte, Typhus, Bluthochdruck, Diabetes aufgrund eiweißarmer und kohlenhydratreicher Ernährung, und Durchfälle. Ein Einsatz kostet etwa 1200 Euro, Medikamente sind nicht eingerechnet.
Die Termine werden mit den Zuständigen vor Ort und mit den Gesundheitshelferinnen abgestimmt. Untersuchungsgeräte und Material werden vorbereitet oder eingekauft, Räumlichkeiten organisiert. Freiwillige, die Ordnungsdienste übernehmen, Speisen verteilen und für Ordnung sorgen, werden angeheuert. Der Transport muss zugekauft und die Sicherheitslage geprüft werden. Besonderes Augenmerk wird auf Patientinnen und Patienten gelegt, die in regelmäßiger Behandlung stehen. Zwischen den Einsätzen werden chronisch Kranke durch angelernte Personen betreut.