Was steckt hinter der Bewegung “End-SARS”?

Der Slogan “EndSars” fordert die Auflösung des Special Anti-Robbery Squad (SARS), einer berüchtigten Einheit der nigerianischen Polizei mit einer langen Liste von Missbräuchen.

SARS ist eine Spezial-Einheit der nigerianischen Polizei, die 1992 als Reaktion auf die Zunahme bewaffneter Raubüberfälle in Nigerias größter Stadt Lagos eingerichtet wurde.

Seitdem hat sich SARS jedoch zu einem “Schreckgespenst für die Bürger“ entwickelt und erhielt von den Nigerianern den Spitznamen „Go and Kill“, erklärte Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto. Diese Einheit brachte mehr Unruhe als Friedensstiftung.

Es gibt unzählige Zeugenaussagen und Video-Beweise, die über das Internet von solchen „Amtshandlungen“ berichten. In diesen ist zu sehen wie Beamte von SARS an Entführungen, Mord, Diebstahl, Vergewaltigung, Folter, rechtswidrigen Verhaftungen, Demütigungen, außergerichtlichen Morden und Erpressung nigerianischer Bürger beteiligt waren.

Ein großer Teil der Opfer des Missbrauchs von SARS waren und sind vor allem junge Nigerianer zwischen 16 und 35 Jahren. Angehörige der Mittelschicht mit Handy und Autos, aber vor allem auch nigerianische Männer, die anhand ihres Aussehens (Modewahl, Tätowierungen und Frisuren) als Zielscheibe für Attacken ausgewählt wurden.

Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen schrieben bereits im Jahr 2016 Berichte über Grausamkeiten und erniedrigenden Behandlungen welche die Bevölkerung aufgrund dieser Sondereinheit der Polizei ertragen musste.

Aniedi Okure, katholischer Priester und Executive Direktor des Netzwerkes von „Africa Faith and Justice“ (Glaube und Gerechtigkeit) forderte die Kirche und alle Gläubigen auf, nicht über die Polizeigewalt, die seinen Worten nach ein Versagen der Regierung darstellt, hinweg zu sehen.

„Die Menschen, die uns beschützen sollen, haben sich als Täter von rechtswidrigen Morden und Verbrechen in der Gesellschaft herausgestellt“, sagte er. „Die Hauptverantwortung der Regierung ist der Schutz ihrer Bürger. Wir suchen Gerechtigkeit für die Menschen und fördern (oder fordern?) das Recht und die Würde der menschlichen Person, die nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden – und wir wollen, dass sie respektiert wird. “